Spuren von glamourösem Leben früher wie heute? Der Adelshof Romberger Hof / Teil des Stadttheaters


Spuren von glamourösem Leben früher wie heute? Wer an Münster in Westfalen denkt, dem kommen zuallererst die Fahrradfahrer in den Sinn, dicht gefolgt vom amüsanten Tatort und dessen Kollegen von Wilsberg.
Die Überreste des Romberger Hofes.
In Bezug auf Denkmäler müssen natürlich das Schloss und der Prinzipalmarkt mit dem Rathaus genannt werden. Hat man ein bisschen mehr Zeit, so entdeckt man immer mehr Hinweise auf vergangene Stilepochen. Ein wenig abseits der viel besuchten Altstadt, aber noch innerhalb der Promenade kann man ein besonderes Überbleibsel einst hochherrschaftlichen Lebens in Münster finden: den Romberger Hof. Was zunächst imposant und gewaltig klingt, versteckt sich dann doch gekonnt hinter, oder besser gesagt im Innenhof des Stadttheaters.
Im Hintergrund sind die erhaltenen Teile der rückwär-
tigen Fassade zu sehen.
Im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff weitgehend zerstört, wurden die erhaltenen Teile der rückwärtigen Fassade des Romberger Hofes als gesicherte Ruine in den 1951 eröffneten, prominenten Neubau integriert. So verborgen muss etwas aufmerksamer Ausschau gehalten werden, aber die Mühe lohnt sich!
Das einst klassizistische Adelspalais wurde 1779-1781 durch Wilhelm Ferdinand Lipper im Auftrag von Franz Freiherr von Fürstenberg erbaut. Lipper war in der Nachfolge von Johann Conrad Schlaun einer der wichtigsten Wegbereiter des Klassizismus in Deutschland. Diese spezielle Antikenrezeption, die in der Architektur den Formenkanon des griechischen Tempelbaus aufgegriffen hat, verbreitete sich ausgehend von Frankreich, England und den Niederlanden in ganz Europa.
Typische klassizistische Ästhetik: Säulen mit ionischer 
Ordnung
Die klassizistische Gestaltung des Romberger Hofes ist heute anhand der erhaltenen Außenmauer erkennbar: an der Fassade im Theaterinnenhof lassen zehn klassisch ausgearbeitete Säulen in ionischer Ordnung die einstige Erhabenheit erahnen. Sie zeigen die grenzüberschreitende klassizistische Ästhetik, die sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in ganz Europa verbreitet hatte und so auch in Münster aufgegriffen wurde.
Es sei noch hinzugefügt, dass der Romberger Hof in den Napoleonischen Kriegen als Quartier von Generalfeldmarschall Blücher eine Rolle spielte.

Im Video finden Sie noch weitere Bilder:

Kommentare

  1. Etwas versteckt gelegen aber es lohnt sich den Romberger Hof zu besichtigen! Dieser Text lädt dazu ein!

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen