Im Norden Münsters, wo die Ems die Grenze zur Gemeinde Greven (Krs. Steinfurt) bildet, wird der Dortmund-Ems-Kanal (DEK) über den Fluss geführt. Die Trogbrücke wurde 1897 fertiggestellt und war seinerzeit eine Meisterleistung des Wasserstraßenbaus. Um die Ems rechtwinkelig zu schneiden, musste diese zunächst begradigt werden.
Als Baumaterial für die Brücke wurde vorrangig Ibbenbürener Sandstein verwendet, die vier Gewölbe sind geklinkert. Sie ruhen auf drei Pfeilern, davon ein Strompfeiler in der Ems. Zusammen mit den Brückenköpfen kommt das Bauwerk damit auf eine Gesamtlänge von 67 Metern. Die Kapazität des Kanals reichte schon bald nicht mehr aus, den größeren Schiffen und erhöhtem Frachtaufkommen gerecht zu werden. Auch die preußische Trogbrücke war zu klein geworden, sodass 1935 parallel eine neue Stahltrogbrücke fertiggestellt wurde.
Die Kanalüberführung. |
Der Trog der alten Kanalüberführung heute. |
Der am Ende des 19. Jahrhunderts gebaute Kanal mit seinen zum Teil schon historischen Betriebsbauwerken war damit ein wichtiger Bestandteil für den europäischen Güterumschlag. Die Frachter aus den Niederlanden, Polen und anderen Nachbarstaaten müssen für die West-Ost-Strecke die Ems überqueren. Die Kanalüberführung bei Gelmer ist ein Dokument für die grenzüberschreitende Bedeutung der Verkehrswege. Ihre besondere Relevanz wurde auf tragische Weise in der Nacht des 12. August 1940 bestätigt, als die alte Trogbrücke von fünf alliierten Bombern angeflogen und zerstört wurde. Die Reparaturstelle aus Beton ist heute am glatten Putz noch gut zu erkennen, denn ursprünglich war die Wand aus Sandsteinquadern gemauert. Trotz der Reparaturmaßnahmen steht die alte KÜ der Schifffahrt seitdem nicht mehr zur Verfügung. Seit 1994 führt die alte KÜ kein Wasser mehr, die nach der Aufgabe der Schifffahrt zu einem „wilden“ Freibad avancierte.
Im Video finden Sie weitere Bilder und
Informationen:
Im Video finden Sie weitere Bilder und
Informationen:
Weiterführende Links:
Die KÜ auf der Seite der Stadt Münster
Die KÜ auf dem Internetportal "Westfälische Geschichte"
Die KÜ auf der Seite der Stadt Münster
Die KÜ auf dem Internetportal "Westfälische Geschichte"
Autor: Felix Faasen
Herzlichen Dank an das Stadtarchiv: Die historische Aufnahme der gesprengten Bresche nach dem Bombentreffer ist im Video zu sehen.
AntwortenLöschen