Der Hochbunker an der Lazarettstraße ist leicht zu übersehen, trotz seiner Größe und seiner Lage mitten in der Stadt, weil er, versteckt hinter großen Bäumen und Gestrüpp direkt hinter den Gebäuden des Deutsch-Niederländischen Korps am Neutor ein Schattendasein hinter einem Metallzaun fristet. Vor allem wenn noch Blätter an den Bäumen sind übersieht man das massige Gebäude leicht, ich selbst bin daran mehrere Male mit dem Fahrrad vorbeigefahren, ohne ihn überhaupt zu bemerken. Dabei ist der sogenannte „Lazarettbunker“ ein interessantes und sowohl geschichtlich als auch architektonisch wertvolles Baudenkmal.
Der Hochbunker von der Lazarettstraße aus gesehen. |
Der Hochbunker ist fast komplett im Grün verschwunden. |
Der Lazarettbunker ist unter dem Regime der Nazis errichtet worden und ist damit Zeugnis für die dunkelste Zeit des Kontinents, als Europa im Zweiten Weltkrieg durchgreifend verändert wurde. Hier sollte die Bevölkerung Schutz suchen vor den alliierten Bombern, die als Reaktion auf den von Deutschland geführten Angriff- und Vernichtungskrieg deutsche Ziele anflogen. 73 Jahre nach dem Ende des Krieges sieht es in Europa glücklicherweise ganz anders aus. Der Lazarettbunker kann nun ein Mahnmal sein für Frieden, Versöhnung und die europäische Einigung.
Jetzt wo wir immer mehr zeitlichen Abstand zu den schrecklichen Ereignissen des 2. Weltkriegs gewinnen könnte der Bunker in Münster als Erinnerungs- und Begegnungsstätte dienen. Heute hat der Bunker für die Bewohner des angrenzenden Kreuzviertels wenig Bedrohliches und gilt auch nicht Schandfleck, sondern ist sogar recht beliebt. Bunker in Stadtvierteln werden wegen ihrer funktionsbedingten Wuchtigkeit von den Menschen häufig als Störfaktor wahrgenommen, beim Lazarettbunker ist das aber durch seine historisierende Fassadengestaltung nicht der Fall.
Jetzt wo wir immer mehr zeitlichen Abstand zu den schrecklichen Ereignissen des 2. Weltkriegs gewinnen könnte der Bunker in Münster als Erinnerungs- und Begegnungsstätte dienen. Heute hat der Bunker für die Bewohner des angrenzenden Kreuzviertels wenig Bedrohliches und gilt auch nicht Schandfleck, sondern ist sogar recht beliebt. Bunker in Stadtvierteln werden wegen ihrer funktionsbedingten Wuchtigkeit von den Menschen häufig als Störfaktor wahrgenommen, beim Lazarettbunker ist das aber durch seine historisierende Fassadengestaltung nicht der Fall.
Der Hochbunker liegt direkt in Münsters Kreuzviertel. |
Ältere Menschen aus dem Kreuzviertel sagten, dass der Lazarettbunker sich jetzt schon seit den 1950er Jahren im heutigen Zustand befinde, also leer stehe und mehr oder weniger verwildere, was schade sei. Viele Anwohner teilten die Meinung, dass sich aus dem Bunker gut ein Kunst- und Kulturzentrum machen ließe, ähnlich dem Zwinger an der Promenade, in dem aber wechselnde Installationen und Ausstellungen gezeigt werden könnten.
Im Video finden Sie weitere Bilder:
Dass Bunker und Militäranlagen in historisierender Tarnung erscheinen ist zwar eher selten, aber doch nicht ganz unüblich. In Münster sollten ursprünglich gemäß des Luftschutzplanes alle Bunker so gebaut werden, was aber im späteren Kriegsverlauf wegen Geldmangels verworfen wurde.
AntwortenLöschenAuf der britischen Kanalinsel Jersey bauten die deutschen Besatzer die Burgen Elizabeth Castle und Mont Orgueil zu modernen Festungen mit Geschützstellungen und Bunkern um. Auch diese wurden architektonisch an die Burgen angepasst und geben sich zum Beispiel als mittelalterliche Türme aus.
LG Tyll Farnschläder